So, nun sind wir schon drei Tage hier und haben die ersten Eindrücke schon ansatzweise verarbeitet (auch wenn da sicher noch viel mehr kommen wird). Nach guten acht Stunden Flug sind wir wohlbehalten in Bangalore gelandet. Nachdem wir nach der Passkontrolle auch erfolgreich unser Gepäck und unseren Fahrer gefunden hatten, haben wir die Nacht in einem Hotel verbracht. Wo? Keine Ahnung. Wir waren froh, schlafen zu können, aber es war komisch, dass wir unser Gepäck nicht selbst tragen durften. Daran werden wir uns wohl etwas gewöhnen müssen...
Nach dem Frühstück am nächsten Tag ging es dann weiter in Richtung Salem und wir merken schnell, der indische Verkehr macht seinem Ruf alle Ehre. Ganze Familien auf einem Moped, wobei der Helm,
wenn denn einer vorhanden ist, meistens auf dem Schoß gehalten wird. Ein buntes Gemisch aus Autos, Kleintransportern, Tucktucks und Mopeds bewegt sich kreuz und quer auf der Autobahn (oder so was
ähnlichem) und dass oft keine Markierung der Spuren erkennbar ist, ist auch kein Problem. Man fährt eh wie es passt.. Die Hupe ist dabei das ultimative Verständigungsmittel und Ersatz alle
Regeln, die zuhause den Verkehr regeln. Menschen sitzen, liegen oder stehen auf, in oder neben der Ladung, Busse fahren auch einfach mal mit offener Tür und der Straßenrand wird gesäumt von
Menschen, die verschiedensten Tätigkeiten nachgehen, Hunden, Kühen, Ziegen und liegengebliebenen Autos. Insgesamt ist es recht grün, man kann Stadt und Wald nicht auseinander halten. Dafür haben
wir nach drei Stunden Fahrt auch das Gefühl, immer noch in Bangalore zu sein, denn Stadtgrenzen könnten wir bisher auch nicht erkennen.
Gegen halb vier erreichen wir Salem und wenig später das Gästehaus des Sharon Garden, in dem wir in nächster Zeit wohnen werden. Vor unserer Zimmertür hat man das Gefühl, man befindet sich im
Tropenhaus im Zoo, aber dafür ist es schön grün. Wie lange wir hier wohnen, wissen wir noch nicht, genauso wenig wie alles andere in Bezug auf unsere Wohnsituation und unsere Arbeit. Aber das
wird sich sicher alles bald klären.
Da das ganze Gelände sehr außerhalb liegt, ist es dort landschaftlich wunderschön und recht ruhig. Am nächsten Morgen werden wir dann auch gleich zu einem Rundgang über das Gelände
eingeladen. Auch dort werden wir arbeiten und sind beeindruckt. Es ist sehr schön hier und die Programme der IGL sind sehr umfassend, von einem Krankenhaus über ein Kinderheim bis zu einer
Schule.
Mittags lernen wir dann die wichtigen Menschen im YMCA kennen: Mr. Jose, den Generalsekretär, und Abraham, der uns bei all den Programmen begleiten und anleiten wird. Nach einem anschließenden
Spaziergang über das YMCA-Gelände verstehen wir seine zu einem Angebot formulierte Aufforderung zu gehen erst beim zweiten Mal. Das lernen wir noch. Und wir sind gespannt, was sonst noch... :)